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Triumph- Miedermuseum Heubach am 25.10.2016

03.11.16

 

Am Dienstag, den 25.10.2016 fuhren 12 Berkener LandFrauen zur Firma Triumph- Miedermuseum nach Heubach. Im Schloß Heubach empfing uns Frau Hopfensitz, um uns von der 200 jährigen Entwicklung des Mieders zu berichten. Durch die karge Alb und die geringen Ernteerträge gab es viele Hausweber. Durch die in Mode gekommenen Korsetts und der Firmengründung der Korsettmanufaktur Triumph von Gottfried Spießhofer (1859)und Michael Braun (1886), boten sich den zahlreichen arbeitslosen Hauswebern neue Perspektiven. Oft standen die Webstühle in Kellern, dadurch waren Krankheiten allgegenwertig.

Die Lohnweber arbeiteten mit Seide, Leinen und Barchent.

Eisen-Mieder sollte im 16. und 17. Jahrhundert körperliche Deformationen korrigieren.

Um 1800 kam dann der Schnürr-Mieder, dieser wurde noch in 2 Teilen gewoben. Die gewobene Wäsche war nicht so angenehm auf der Haut zu tragen. Zu Kriegszeiten wurden Korsetts aus Jute hergestellt. Um 1900 entstand dann das Sanduhr-Korsett. Das weibliche Schönheitsideal forderte eine modellierte Figur mit einem Taillenumfang von 40 bis höchstens 55 cm. Das Korsett war das unverzichtbare Kleidungsstück dafür. Doch diese Korsetts waren lange Zeit starre und unbequeme Gebilde. Mit dem Reform-Mieder erhielt der Gummi seinen Einzug und brachte den Trägerinnen mehr Komfort.

Die Manufakturen produzierten nun auf mechanischen Webstühlen moderne günstigere Baumwollgewebe. Das brachte den Untergang der Weber mit sich und markierte den Beginn der Textilindustrie. Modische Wäsche musste in den 1950er Jahren aus Perlon sein und Büstenhalter mit rundgesteppten Körbchen verhalfen zu einem „spitzen Busen“. Diese Faser war chemisch hergestellt, man schwitzte darin und konnte allergisch darauf reagieren. Ab 1970 kam der thermoplastische-BH auf den Markt,

einer für alle. Seit 1990 bis heute hat sich das Frauenbild nicht allzu viel verändert, als noch in den Jahrzehnten zuvor. Es gibt körperformende Korsetts, Korseletts, Hüfthalter und Büstenhalter bis zum modernen Push-up-BH, Minimizer-BH, String-Tanga sowie Shapewear-Body.

Heute sollen sie jugendlich, sportlich und schlank sein. Mit modellierender, formgebender Wäsche werden Schwachstellen wie zu Zeiten des Korsetts kaschiert, jedoch ohne gesundheitliche Schäden zu riskieren.

Aber es gilt auch die Devise: Erlaubt ist, was gefällt.

Einige Damen nutzten dann auch noch den Outlet-Store um einzukaufen oder Familienangehörigen ein Geschenk mitzubringen. Es war wie immer ein schöner, kurzweiliger Ausflug.